



















Keine Decke für Nina
In der Ausstellung keine Decke für Nina beschäftigt sich der Künstler Christian Claus mit dem Ende einer ambivalenten Liebesbeziehung und dem Gefühl, das danach bleibt. Die Erinnerungen an euphorische Glücksmomente. An eine Liebe, in der man abhängig wurde. Tief sitzende Scham- und Schuldgefühle. Das Gefühl das bleibt, legt sich wie ein Nebel über die Tage. Schmerzhafte Wunden bleiben. Die Erinnerungen an die durchlebten Momente, lässt die betroffene Person an der eigenen Selbstwahrnehmung zweifeln, bis sich die eigene Identität verschiebt. Die Außenwelt, die lebhaft und farbenfroh wirkt, zieht währenddessen vorbei und kann gar nicht mehr wahrgenommen werden. Die betroffene Person befindet sich in einem Gefängnis der eigenen Gefühle und Erinnerungen.
Christian Claus nimmt in dieser Arbeit bezug auf das Theaterstück „Gas Light“ aus dem Jahre 1938 von Patrick Hamilton, in der eine Ehefrau von ihrem Ehemann so sehr manipuliert wird, dass sie ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr traut und ihr Selbstbewusstsein am Boden ist. Das Resultat der Manipulation sind Depressionen und Persönlichkeitsstörungen.
Das Gefühl, das nach einer solchen Erfahrung bleibt, wird hier dokumentarischen via Handybilder festgehalten und durch instalative Arbeiten veranschaulicht . Dabei bildet sich immer wieder der Kontrast zwischen der heilen Außenwelt und der eigenen inneren Welt, in der man im Schmerz gefangen ist. Der Blick richtet sich nicht mehr in die Weite, die als Zukunft gesehen werden kann. Der Blick bleibt immer wieder am unmittelbar Nahen hängen, ohne es wirklich wahrzunehmen. Die Gedanken kreisen weiter und die erfahrenen Verletzungen müssen immer wieder durchlebt werden. Wie in Trance dreht sich die eigene Welt, die eigene Erinnerungen im Kreis, die Wirklichkeit zieht wärend dessen wie im Traum vorbei.





keine Decke für Nina
Installationsansicht
Fotoabzüge gerahmt
MDF, Stahl, Plexiglas, Äste, Holz, Zeitungspapier, Ventilator, Nelken, Blech
Galerie Hammerschmidt+Gladigau Erfurt, 2022